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1. Frauen-Bundesliga – Sportclub Sand 1946 e.V.

Die Geschichte

Sportclub Sand, SC, Sand, 1. Frauen-Bundesliga

Es war im Herbst 1979 als sich erstmals die jungen Frauen beim SC Sand am Sportplatz versammelten, um zu trainieren. Recht schnell fanden sich genügend Spielerinnen, um eine Mannschaft zu stellen, so dass man bereits im Herbst noch das erste Freundschaftsspiel bestreiten konnte. Im Juli 1980 wurde dann die Frauenfußball-Abteilung gegründet, welche von nun an ein fester Bestandteil im Verein war.

Bereits 1982 nahm man am Spielbetrieb teil und belegte am Ende einen hervorragenden dritten Tabellenplatz. Nach nur zwei Jahren in der Bezirksliga konnte 1984 die erste Meisterschaft sowie der Aufstieg in die Südbadische-Damenliga gefeiert werden – damals die höchste Liga in Südbaden.

Nach drei Bezirkspokalsiegen und zwei Bezirkshallenmeisterschaften wurden die Frauen 1992 erstmals Meister in der Südbadischen Damenliga. Damit war man berechtigt, an den Aufstiegsspielen zur Bundesliga teilzunehmen. In der Aufstiegsrunde scheiterte man anschließend an Allendorf-Eder. Vier Jahre später, 1996, wurde man erneut Meister in der und belegte in den Aufstiegsspielen ungeschlagen den 1. Platz.

Dies bedeutete, dass unsere Frauen in die Frauenfußball-Bundesliga aufgestiegen waren. In einer tollen Bundesligasaison schafften unsere Frauen auf Anhieb den sechsten Tabellenplatz. Durch die neu eingeführte eingleisige Bundesliga musste man in die Relegation, in der wir uns als Tabellenzweiter nicht qualifizierten.

Nun wurde der SC Sand in die neu geschaffene Oberliga Baden-Württemberg aufgenommen. Bei der ersten Teilnahme am DFB-Pokal wurde gleich das Achtelfinale erreicht. Als der Süddeutsche Fußballverband im Jahr 2000 eine Regionalliga einführte, war auch der SC Sand mit dabei. Nach der  Vizemeisterschaft 2002 konnte 2003 die Meisterschaft gefeiert werden.

In der Aufstiegsrunde zur Bundesliga scheiterte man anschließend am Hamburger SV. Im Jahr 2004 wurde die 2. Bundesliga eingeführt, auch hier konnte man sich als Tabellenfünfter qualifizieren und spielte dort sechs Jahre. Am Ende der Saison 2010/2011 musste die Mannschaft zum ersten Mal den bitteren Weg des Abstiegs gehen. Viel Zeit zum Nachdenken gab es nicht, denn die klare Zielvorgabe lautete Wiederaufstieg!

Als man zur Winterpause mit sieben Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Weinberg schon fast aussichtslos zurücklag, zeigte die Mannschaft in der Rückrunde was in ihr steckte und verlor kein Spiel mehr. Am letzten Spieltag zu Hause gegen den Tabellenführer Weinberg wurde durch ein 4:0-Sieg die Meisterschaft und der Aufstieg in die 2. Frauen-Fußball-Bundesliga gefeiert.

Nur eine Woche später gewann man das Double und holte den Südbadischen Pokal gegen Freiburg. Nach dem Aufstieg wurden die Frauen des SC Sand in der Saison 2012/2013 zur großen Überraschungsmannschaft in der 2. Bundesliga und belegten am Saisonende den dritten Tabellenplatz. Bis zum vorletzten Spieltag war noch der Durchmarsch in die 1. Liga möglich. Als einzige Mannschaft konnte der SC Sand den Meister TSG Hoffenheim in beiden Spielen besiegen. Hoffenheim hatte sonst kein Spiel abgegeben und stieg auf.

Auch im DFB-Pokal sorgte der SC Sand für Furore und schied erst im Viertelfinale mit 0:1 gegen Turbine Potsdam aus. Die Saison 2013/2014 war für die Frauen des SC Sand ein ganz besonderes Jahr, nach 17-jähriger Abstinenz, stieg die Mannschaft zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die 1. Frauen-Bundesliga auf. Dabei stellte man mit 64 Punkten und ungeschlagen einen neuen Rekord auf. Auch im DFB-Pokal überraschte das Team die Liga und zog erstmals in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale ein. Erst in Frankfurt, dem anschließenden Pokalsieger, musste man sich mit 2:0 geschlagen geben.

Im ersten Bundesligajahr sicherte sich die Mannschaft mit dem zehnten Tabellenplatz den Verbleib in der 1. Frauen-Bundesliga. In der Saison befand sich das Team nie auf einem Abstiegsplatz. Sehr holprig fing die Vorbereitung zum 2. BL-Jahr an, denn nach zwei Wochen der Vorbereitung, kündigte der Trainer aus privaten Gründen sein Arbeitsverhältnis. Was anfangs als Katastrophe schien, erwies sich in den nächsten Wochen unter dem neuen Trainer Alexander Fischinger als Glücksgriff.

Er stellte in nur wenigen Wochen ein Team zusammen, das in der Liga für sehr viel Aufsehen sorgte. Mit Siegen über Potsdam und Wolfsburg setzte sich die Mannschaft im oberen Drittel fest und hielt sich bis zwi Spieltage vor Saisonende auf dem vierten Tabellenplatz. Durch eine Niederlagenserie in den letzten Spielen stand man am Ende auf Platz neun. Bis heute spielen die Sander Frauen ohne Abstiegssorgen in der 1. Frauen-Bundesliga.

„SIEGER DER HERZEN“
Im DFB-Pokal gelang dem SC Sand der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. In einem atemberaubenden Halbfinale gegen den Deutschen Meister FC Bayern München schaffte es unsere Mannschaft, sich vor ausverkauftem Haus mit 2.350 Zuschauern am Ende mit 2:1 durchzusetzen. Das Endspiel im Kölner Rhein Energie-Stadion fand vor knapp 17.000 Zuschauern statt.

Die Frauen des SC Sand boten dem großen Favoriten VfL Wolfsburg Paroli und mussten sich am Ende sehr unglücklich mit 1:2 geschlagen geben. Unter donnerndem Applaus wurde am Ende die Mannschaft mehr gefeiert als der Sieger. Das Publikum und auch Bundespräsident Joachim Gauck würdigte die Leistung des Außenseiters und sprach anschließend vom „Sieger der Herzen“. Ein Jahr später sollte sich das gleiche wiederholen.

Fotos/Text: SC Sand 1946 e.V.

KONTAKT:
SC Sand 1946 e.V.
Kühnmatt 3
77731 Willstätt-Sand
Telefon: 07852 9339955
E-Mail:  info@scsand.de

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